Counterdoc's Rallye BMW E30 318is

Hier könnt ihr eure Fahrzeuge und auch euch selber vorstellen. Einfach ein neues Thema erstellen und loslegen. Bilder müssen von externer URL verlinkt werden. Hier nur Zweitwagen und nicht SX Vorstellungen
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Counterdoc
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Re: Counterdoc's BMW E30 318is

Post by Counterdoc »

Winter-Schotter-Slalom des MSC Emmersdorf.

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Re: Counterdoc's BMW E30 318is

Post by Counterdoc »

Nach langer Zeit ein Update. Ich habe mir gedacht ich erstelle mal eine Art Bericht, damit man als Außenstehender einen Einblick in diese Motorsportart bekommt.
Im Abschnitt 'Die erste "große" Rallye / HowToRallye' versuche ich die ganzen Abläufe während einer Rallye zu erklären. Ich mache mir die Mühe, weil ich anfangs selbst ein paar "Startprobleme" hatte und es dazu kaum Infos gibt. Allerdings muss ich dazusagen, dass ich zum Glück Unterstützung von allen Seiten bekommen habe, wenn ich irgendetwas nicht wusste. Egal wann, egal wo, egal wer - auf einer Rallye hilft jeder jedem, da sind sich selbst die Top-Fahrer nicht zu Schade für! Einfach ansprechen, es ist beeindruckend! :top:


--- Saisonstart ---

Am 9. März begann nun die Saison mit einem Rallye-Sprint in Trostberg. Das war meine erste Rallye und ich muss sagen man wird sofort infiziert und will danach nichts anderes mehr machen! Für mich persönlich kein Vergleich zur Rundstrecke. Wohl auch wegen der Gefahr in dieser Sportart. Darauf muss ich mich nach wie vor noch einstellen...
Nach dem Sprint fand ich mich auf Platz 13 von 17 wieder. Angesichts der Tatsache, dass ich bei der Motorleistung noch nahezu serie bin und es mein erster Einsatz war, ist das Ergebnis für mich halbwegs zufriedenstellend.

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Auf dem nächsten Rallye-Sprint in Hutthurm (Doppelveranstaltung mit zwei Sprints an einem Tag) wurde mir allerdings schnell bewusst, dass ich noch einiges in den Motor investieren muss, damit ich in meiner Klasse konkurrenzfähig bin. Eine andere Übersetzung ist ebenfalls notwendig. Zudem fehlt mir natürlich die Erfahrung, die ich mir dieses Jahr aber "erfahren" möchte. Klassengegner unter anderem: Honda Civic Type-R (EP3 und FN2 - Fahrzeuge von Schmack Motorsport mit ca. 240 PS), BMW 320is E30, Opel Astra & Kadett GSI, Ford Fiesta ST und diverse andere 318is E30 bzw. E36.
Beim ersten Lauf landete ich auf Platz 19 von 24, beim zweiten Lauf auf Platz 12 von 19 Teilnehmern. Immer gegen Ende der Etappe hatte ich mit leichtem Fading zu kämpfen. Habe nach dem Rennen auf ATE Super Blue Racing Bremsflüssigkeit gewechselt und nun passt die Bremsleistung.

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--- Beklebung ---

Nach diesen ersten Veranstaltungen ging es ab zum Bekleben. Ich lass einfach mal die Bilder für sich sprechen.

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An dieser Stelle möchte ich Norbert von Danisch Design danken, der das Design in Abstimmung mit mir entworfen und die komplette Beklebung gesponsort hat :thumbsup:



--- Die erste "große" Rallye / HowToRallye ---

Am 30. März war es dann soweit: Die erste größere Rallye, die Oster-Rallye in Tiefenbach. Am Start waren auch bekannte Fahrer wie Hermann Gassner junior mit einem Mitsubishi Lancer Evo 10.
Für mich war es die erste Veranstaltung MIT Beifahrer, da ich die vorherigen Sprints immer alleine gefahren bin (ist erlaubt, aber nur bei Sprints). Das heißt: komplett bei null anfangen und langsam aneinander gewöhnen; zum ersten Mal Aufschrieb erstellen; lernen die Kurvengeschwindigkeiten dem Aufschrieb zuzuordnen; dem Beifahrer behilflich sein beim Stempeln an den Zeitkontrollen; etc.
Als Co mit an Board ist Johannes Reinmoser, manchen von euch vielleicht bekannt unter dem Nicknamen "GReddy". Er ist ebenfalls komplett neu dabei im Rallyesport.

Am Tag zuvor haben wir noch ein paar restliche Arbeiten am Auto erledigt: Tanken, Reifenwechsel, sämtliche Flüssigkeiten prüfen, Abschlepphaken anbringen, Bremsflüssigkeit wechseln und schließlich gegen Mitternacht das Fahrzeug auf den Anhänger geladen.
Früh morgens ging es dann also los nach Tiefenbach. Dabei nochmal gefühlte 100 mal alles kontrolliert, dass wir auch ja nichts vergessen (zukünftige werd ich eine Checkliste zum Abhaken verwenden). In Tiefenbach angekommen, wurden wir sofort freundlich von den Parkeinweisern begrüßt (keine Ironie - die Leute rund um den Rallyesport sind wirklich unvorstellbar freundlich und hilfsbereit!). Auto abgeladen und als erstes zur Dokumenten- und anschließend zur technischen Abnahme gefahren.

Die Dokumentenabnahme verläuft einfach: hingehen, Namen sagen - Startnummer, ggf. Reifenkarte, Nennformular, Besichtigungskarte, Roadbook und eventuelle Veranstalter-Werbung in Form von Aufklebern entgegennehmen; ggf. noch auf der Nennung unterschreiben wenn man das noch nicht zuvor gemacht hat. Das Nennformular muss man natürlich vor der Rallye ausfüllen und zum Veranstalter schicken (manche bieten es mittlerweile auch schon online an). Meistens gibt es einen Nennschluss, den man einhalten muss (ca. 1-2 Wochen vor der Veranstaltung), dies sollte man unbedingt beachten!
Nach der Dokumentenabnahme geht man zum Auto und klebt die Startnummer, sowie die Veranstalterwerbung gemäß eines Beklebungsplans, an den man sich halten muss, auf. Auf der Reifenkarte trägt man die Reifen ein, mit denen man später fahren möchte: Hersteller, Modell, Größe. Bei der technischen Abnahme werden die Reifen anschließend überprüft ob sie mit den angegebenen übereinstimmen. Die Karte muss man danach sichtbar in der rechten, hinteren Seitenscheibe von innen anbringen.

Die technische Abnahme: Das ist jedes mal ein großes Zittern, ob auch wirklich alles zu hundert Prozent in Ordnung ist. Das Reglement ist einfach so umfangreich, dass man leicht mal etwas übersieht! Der Ablauf ist relativ einfach: Auto zur Abnahme fahren, Nennformular, Fahrzeugschein, Helm, Reifenkarte und Fahrer-/Beifahreroverall mitnehmen. Als erstes wird das Nennformular dem Prüfer übergeben. Motorhaube, Kofferraumdeckel und Türen müssen geöffnet werden. Sehr wichtig ist auch, dass man ein DIN A3 großes SOS/OK-Schild mit im Fahrzeug hat! SOS in roter Schrift und auf der Rückseite dann OK in grüner Schrift. Das Schild ist im Falle eines Unfalls zu zeigen bzw. gut sichtbar aufzustellen, damit nachfolgende Fahrzeuge wissen ob es den Verunfallten gut geht oder ob sie Hilfe brauchen.
Ist bei der Abnahme alles gut gelaufen, bekommt man meistens eine Markierung bei der Startnummer aufgeklebt. Zum Glück gab es bei uns keine Probleme, alles wunderbar!

Kurz vor der technischen Abnahme:

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Nach der Abnahme wird das Auto in den Startpark gefahren und abgestellt. Dort bleibt es bis zum Beginn der Rallye stehen und darf nicht mehr "angefasst" werden.

Anschließend ging es bei uns weiter zur Streckenbesichtigung mit einem anderen Fahrzeug. Auf diesem Auto muss ebenfalls eine Nummer angebracht werden, da auf den Strecken überprüft wird wie oft man besichtigt hat - man darf nur zweimal pro Wertungsprüfung!
Für die Besichtigung erhält man ein sogenanntes "Roadbook". In diesem Buch steht der genau einzuhaltende Anfahrtsweg vom Rallye-Zentrum zu den Etappen bzw. zwischen den Etappen. Zu beachten ist, dass es auch ein Besichtigungs-Roadbook geben kann, muss aber nicht! In unserem Fall hatten wir ein Besichtigungs-Roadbook. Der Unterschied zwischen diesen zwei Heften ist einfach: Beim Besichtungsbuch werden die Etappen einfach in möglichst kurzer Distanz angefahren. Dabei kann es dann passieren, dass man vom Rallye-Zentrum als erstes zur WP3 (Wertungsprüfung 3) fährt, danach zur WP1, dann zur WP5 usw...
Bei der Rallye selbst wird zwischen den WPs dann das normale Roadbook verwendet! Hier werden die Prüfungen dann in normaler Reihenfolge angefahren, also WP1, WP2, WP3, WP4, usw.

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Sobald man bei der ersten WP angekommen ist, geht es los:
Zum ersten Mal einen Aufschrieb erstellen für meinen Beifahrer und mich (ein "Gebetbuch", wie es oft genannt wird, da der Beifahrer dem Fahrer die Strecke "vorbetet"). Jede Etappe darf, wie zuvor bereits erwähnt, maximal zweimal abgefahren werden und zwar noch nach STVO, also schön brav Zeit lassen. Man führt eine Besichtigungskontrollkarte mit, welche man irgendwo auf der Prüfung einmal stempeln/unterschreiben lassen muss. Man fährt die WP vom Start aus ab und ich sage meinem Beifahrer dabei die Kurven, Abstände zur nächsten Kurve, Brücken, Kuppen und sonstige erwähnenswerte Dinge an und er schreibt sie anschließend auf. Wir machen es so, dass zuerst alles auf einem ganz normalen Block notiert wird, wo man auch ein bisschen rumschmieren kann. Hintergrund: Wenn man die Prüfung das zweite Mal abfährt (diesmal etwas flotter, aber immernoch nach STVO), dann kann man nochmal nachkorrigieren und den Aufschrieb abändern. Nachdem man alle Prüfungen abgefahren hat, überträgt man dann alles schön sauber auf einen anderen Block oder in ein "Pacenote-Heft" (gibts fertig zu kaufen, aber braucht man nicht unbedingt). Gefährliche Stellen sollte sich der Beifahrer dann mit rotem Stift markieren und diese später, während der Rallye, lauter oder noch deutlicher vorlesen.

Der Aufschrieb ist bei jedem Team anders und man kann ihn nach belieben an seine Bedürfnisse anpassen. Es gibt keinerlei Vorgaben an die man sich hier halten muss. Eine Variante, welche auch wir verwenden, ist die Kurven in verschiedene Stärken einzuteilen. Diese reichen bei uns von 1 bis 5, wobei die 1 eine sehr enge und die 5 eine sehr leichte Kurve ist. Zusatzinfos gibt es viele. Darunter sind beispielsweise "über Brücke, über Kuppe, macht zu, macht auf, schmiert, nass, wellig, Öl, Abzweig, cut, bergauf, bergab, Achtung" usw. Diese Infos werden meistens abgekürzt oder mit Symbolen angegeben, welche man sich mit der Zeit erstmal einprägen muss. Wir fahren derzeit mit teilweise noch ausgeschriebenen Zusätzen. Am Anfang jeder Zeile stehen die Meterangaben zwischen den Kurven. Diese Angaben schreibt man eigentlich nur, wenn ein gewisser Abstand zur nächsten Kurve vorhanden ist (z.B. 20 Meter oder mehr). Ansonsten verwendet man einfach nur die Angabe "in" (R5 in L4: heißt beispielsweise, dass eine Rechts 5 direkt in eine Links 4 übergeht). Die genannten Meterangaben werden nur ungefähr geschätzt.
Als kleiner Tipp: Die Angabe "don't cut" sollte man vorsichtshalber nicht verwenden. Wenn man, aus welchem Grund auch immer, das "don't" nicht hören sollte, kann dies böse enden. Kurven daher nur cutten, wenn man ausdrücklich gesagt bekommt "cut"!

Hier ein Beispiel unseres Aufschriebs von der Oster-Rallye auf der WP2/5:

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WP2/5 bedeutet, dass diese Strecke zweimal gefahren wird. Einmal als WP2 und das nächste mal als WP5. "AB" bedeutet, dass es sich um eine Strecke von Punkt A nach B handelt und nicht um einen Rundkurs ("RK").
Wichtig: die nächste Kurve nach dem Ziel sollte auch mit angegeben werden! Wenn man mit 140 km/h durchs Ziel prescht und kurz danach noch eine enge Kurve kommt, ... nicht gut!

Die Strecken sind wir nun also alle abgefahren, der Aufschreib auf dem Schmierblock ist fertig. Dann geht es mit Hilfe des Roadbook zurück zum Rallye-Zentrum. Dort hat man nun Zeit um das Geschmiere sauber und ordentlich auf den anderen Block zu übertragen. Vorsichtshalber lässt man sich den Aufschrieb vorlesen und vergleicht ihn mit der sauberen Version, damit sich auf keinen Fall Fehler einschleichen.

Wenn das erledigt ist, kann man noch eine Kleinigkeit essen oder trinken und nochmal die Örtlichkeiten besuchen. Man sollte am Besten ein Getränk in einer Plastikflasche mit ins Auto nehmen (gut befestigen!), da man zwischen den WPs sicher mal etwas trinken möchte. Zehn Minuten vor der zugeteilten Startzeit (wird für jedes Fahrzeug fest vergeben und hängt im Rallye-Zentrum aus!) darf man den Startpark betreten. Jetzt kann man sich ins Auto setzen und sich fertig anziehen. Den Helm braucht man noch nicht aufsetzen, das reicht vor dem Start auf der WP, da man dort meistens noch anstehen muss. Zudem erfolgt manchmal eine Fahrervorstellung, war auf der Oster-Rallye der Fall, bei der man schön brav ins Mikro sprechen darf und ein paar kleine Fragen zum Team beantworten kann. Während der Fahrer Frage und Antwort steht, erhält der Beifahrer die Zeitkontrollkarte/Stempelkarte!

Wichtig, wichtig, wichtig!!! Man hat ein Zeitfenster von einer (1) Minute in dem man eine Zeit auf der Karte eintragen lassen muss. Beispiel: Die vorgegebene Startzeit ist 14:00 Uhr. Dann fährt man zwischen 14:00 Uhr und 14:01 Uhr zum roten Zeitkontrollenschild (siehe Bild unten) und sagt dem Posten dann: bitte 14:00 Uhr eintragen!
Ein paar Meter davor steht ein gelbes Zeitkontrollenschild (siehe Bild unten), bei dem man am Besten wartet bis es 14:00 Uhr ist. Danach vorfahren zum roten Schild. Direkt neben dem Schild steht auch eine Funkuhr, mit der man die Zeit kontrollieren kann. Zusätzlich sollte man selbst eine Funkuhr oder eine Uhr mitführen, welche man mit der Uhr vom Veranstalter abgleichen kann! Dieser Ablauf erfolgt auch schon beim Rallye-Zentrum, bei der Fahrervorstellung! Danach fährt man nach Roadbook weiter zur ersten WP.
Falls mal einige Autos vor einem stehen und man es nicht rechtzeitig zur vorgegebenen Zeit schaffen würde, dann einfach den Beifahrer aussteigen lassen und nach vorne zum Stempeln schicken. Ist erlaubt!

Die Karte sieht so aus:

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Links wird einem die vorgegebene Startzeit eingetragen (14:13 Uhr in diesem Fall). Gleich daneben wird die tatsächliche Startzeit eingetragen (14:14 Uhr). Die vorgegebene Startzeit wird vom Posten an der Zeitkontrolle eingetragen. Anschließend rollt man nach vorne zur Startlinie. Der Startet trägt einem nun die tatsächliche Startzeit ein. Abweichungen sind hier egal! Nun hat man in diesem Fall 37 Minuten Zeit um zur nächsten Zeitkontrolle (ZK2) zu kommen. Man fährt also seine Etappe (verdammt waren wir nervös am Start :lol: ) in Renngeschwindigkeit. Wenn man im Ziel ist, kommt nach einigen hundert Metern ein Stop-Schild. Dort wird einem die gefahrene Zeit eingetragen (3:18,6). Jetzt fährt man laut Roadbook weiter zur nächsten WP und somit auch zur ZK2. Der Beifahrer kann im ganz rechten, grauen Abschnitt die Sollzeit, zu welcher man bei der ZK2 sein muss, eintragen. Man darf nur dort etwas reinschreiben, sonst nirgends!!! Also einfach die tatsächliche Startzeit nehmen und 37 Minuten draufrechnen (14:14 Uhr + 37 Min = 14:51 Uhr). Um genau dieser Uhrzeit (14:51 Uhr) muss man nun bei der ZK2 wieder die Zeit eintragen lassen. Nach diesem Schema läuft alles komplett weiter, bis man irgendwann mal mit allen WPs durch ist.
Die 37 Minuten aus diesem Beispiel reichen leicht aus um von der einen zur nächsten WP zu kommen. Meistens steht man dann schon 5-15 Minuten vorher bei der ZK2 und kann sich die Beine vertreten, etwas trinken usw... Zeit eintragen lassen aber erst bei der Sollzeit (14:51 Uhr) ;-)

Hier ein Bild der Kontrollschilder und der Funkuhr:

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Wenn man nun fertig ist und seine letzte WP gefahren hat, fährt man laut Roadbook wieder zurück zum Rallye-Zentrum. Dort wird ein letztes mal eine Zeit eingetragen. Hinweis: Manchmal ist eine sogenannte Vorzeit erlaubt! Man darf also früher da sein als mit der Sollzeit angegeben wäre. Hat den Hintergrund, dass man dann nicht ewig lang warten muss, obwohl die Rallye schon "vorbei" ist. Dies steht aber ausdrücklich in der Ausschreibung!
Wenn man nun die Kontrollkarte abgegeben hat, wird diese einbehalten vom Veranstalter.

Auf der Oster-Rallye wurde uns übrigens ein feucht-fröhlicher Ziel-Empfang bereitet:

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Ziel, fertig, aus, vorbei? - nicht ganz!

Nachdem man wieder im Rallye-Zentrum angekommen ist, muss man das Fahrzeug im parc fermé abstellen und darf anschließend NICHTS mehr am Fahrzeug machen, bis die Protestfrist vorbei ist (kann schon mal eine Stunde dauern, steht aber in der Ausschreibung).
Nach abgelaufener Protestfrist folgt die Siegerehrung.
Bei der Oster-Rallye hat Hermann Gassner junior gewonnen und fuhr anschließend mit dem Auto in der Halle nach vorne zum Podest. Vorbei an allen Zuschauern, die direkt 1 Meter daneben dabei sein konnten. Nach vorne "fahren" ist natürlich etwas untertrieben, denn den "Sprint" nach vorne zum Stockerl legte er mit einem ordentlichen, lauten Start hin, inklusive Anti-Lag :lol: Mit der Handbremse "positionierte" er anschließend seinen Evo X vor der Bühne. Zurückgeblieben sind mehrere Meter schwarze Striche und lecker Benzingeruch. Das ist wirklich ein Spektakel - Gänsehaut pur! Ein unglaublich zuschauernaher Motorsport!

Für uns lief es auf den ersten drei Prüfungen noch nicht so hundertprozentig. Mein Beifahrer kam kurz mal aus dem Aufschrieb raus, war aber kein Problem, da ich die Streckenführung an der Stelle noch kannte. Kann jedem mal passieren, vorallem wenn man zum ersten Mal frisch dabei und nervös ist :-)
Die letzten drei Prüfungen klappten dann sehr gut und wir haben uns gefreut wie die Schneekönige, weil wir die Zeiten nochmal gut verbessern konnten. Allerdings lagen wir sowohl im Gesamtklassement, als auch in der Klasse, sehr weit hinten. Platz 22 von 24 in unserer Klasse. Zurückzuführen auf fehlende Erfahrung und wohl auch fehlende Leistung. Bis zum nächsten Jahr wird sich aber beides noch ändern. Spaß gemacht hat es aber trotzdem sehr! Nicht nur während der Rallye auf der Etappe, sondern auch auf den Verbindungsetappen: überall stehen Familien mit ihren Kindern am Straßenrand und winken einem zu. Es ist wirklich erstaunlich wie gut der Sport bei uns in der Region aufgenommen wird!

Hier noch ein paar Impressionen:

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(sehr starke 318is Konkurrenz)

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Falls es Fragen gibt oder jemand noch mehr Infos haben möchte, dann kann er sich gerne an mich wenden. Auch wenn ich irgendwas vergessen haben sollte. Das kann bei so viel Umfang schon mal passieren. Wundere mich gerade selber wie viel es geworden ist (hab nun 4,5 Stunden daran geschrieben) :?
Vielleicht kann ja irgendjemand mal was damit anfangen :)

Gruß
Marius

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Re: Counterdoc's BMW E30 318is

Post by sp33dfr34k »

Von Leuten wie dir, lebt so ein Forum :top:

Ich wünsche dir viel Erfolg für die Saison.

kauf
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Re: Counterdoc's BMW E30 318is

Post by kauf »

Respekt "Junge" :top:

Top Arbeit!
Viel Erfolg noch in der laufenden Saison!
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Re: Counterdoc's BMW E30 318is

Post by Counterdoc »

Freut mich wenn euch der Bericht gefällt!



Ich habe zusätzlich noch alles zu einem PDF zusammengelegt, welches ihr hier herunterladen könnt:
http://nationzeromotorsport.de/Download ... Rallye.pdf

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Re: Counterdoc's BMW E30 318is

Post by Ricer »

Ein guter Freund von mir fährt auch Rally mit seinem Evo. Durfte letztens auch beim testen mitfahren, war schon ein geiles Erlebnis. Dadurch interessier ich mich zumindestens theoretisch dafür. Für mehr fehlt die Kohle.

http://www.mm-rallyesport.de/

Dir auf jeden Fall eine unfallfrei Saison.
Projekt Kouki.
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Re: Counterdoc's BMW E30 318is

Post by Counterdoc »

Ups, da hab ich wohl was vergessen. :)

Hier mal eine grobe Übersicht zu den Hauptkosten:
  • Rallyefahrzeug: ab 5000 Euro gebraucht, fahrfertig
  • Lizenz: National C (für Sprint und 200er-Rallyes) 20 Euro
  • Lizenz: National A (für Nationale A-Rallyes und gilt dann natürlich auch für kleinere Rallyes) 141 Euro
  • Nenngeld Rallye-Sprint: ca. 50-60 Euro pro Team
  • Nenngeld Rallye 200 / National B: ca. 120 Euro pro Team
  • Nenngeld Rallye National A: ca. 300-350 Euro pro Team
  • Spritkosten, je nach Anfahrtsweg und je nach Rallye-Typ: 100-300 Euro
  • Verpflegung, je nach Dauer der Rallye (1 Tag oder bis zu 3 Tage): 20-xxx Euro
  • Verschleißteile, je nach Zerstörungswahn komplett unterschiedlich
Kurze Erläuterung zu Rallye-Sprint, Rallye 200 / National B und Rallye National A:
  • Rallye-Sprint: maximale Länge aller Wertungsprüfungen 15 km - maximal 7,5 km pro WP
  • Rallye 200 / National B: maximale Gesamtlänge, inklusive Verbindungsetappen 200 km - maximale Länge aller Wertungsprüfungen 35 km - maximal 10 km pro WP
  • Rallye National A: maximale Gesamtlänge, inklusive Verbindungsetappen 250 km - maximale Länge aller Wertungsprüfungen 105 km - maximale 35 km pro WP
Ich werde demnächst noch weitere Infos posten. Muss jetzt erstmal ins Bett, hocke nun seit über 7 Stunden dran :ugly:

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Re: Counterdoc's BMW E30 318is

Post by Autopsycho »

Sauber Sache, sehr interessant alles :) Halt uns weiter auf dem Laufenden :top:
Viel Erfolg und Spaß weiterhin :top:
-- Ein Auto ist erst dann schnell genug, wenn man morgens davor steht und angst hat es aufzuschließen -- Zitat: Walter Röhrl
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Re: Counterdoc's BMW E30 318is

Post by DieZahnfee »

Hui, topp! Musst du mit deinem kleinen E30 gegen solche Gripmonster fahren?

Wenn ich mal nen ruhigen Moment habe werde ich mir deine Doktorarbeit mal komplett durchlesen...aber wenn du 7h brauchst sie zu schreiben, brauche ich ja nach Adamriese auch 7h um sie zu lesen! :ja:
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Re: Counterdoc's BMW E30 318is

Post by Counterdoc »

Der E30 ist vielleicht etwas "unscheinbar", aber der ist genauso ein Gripmonster. Vom Fahrverhalten her vergleichbar mit dem S14, der größte Unterschied liegt nur bei den Fahrwerken (E30 ist relativ weich) und dem Gewicht. Macht beides Spaß, jedes Auto halt auf eine andere Art :-)

7 Stunden brauchst du? Soll ich dir beim Lesen helfen? :lach:

Es folgt demnächst noch ein umfangreiches Update, da mich ein paar Leute noch auf eine Idee gebracht haben. Am Ende wird es ein Leitfaden sein zum Einstieg in den Rallyesport. Angefangen von der Fahrzeugauswahl, über die Sicherheitsausstattung und dem Reglement, bis hin zu den bereits erwähnten Kosten.